Nov 12 2014

Freifunk Dortmund

Von um 12:26 in Freifunk

Es gibt einen neuen Anlauf in Dortmund ein Freifunk-Netz zu etablieren. Beteiligt daran sind bisher der Chaostreff, der PING e.V., einige Piraten, Einzelpersonen und der WiLaDo.

Das Dortmunder Freifunk-Netz wird Teil der Freifunk-Community sein und die vom Freifunk-Rheinland entwickelte Technik nutzen. Wer mitmachen möchte, benötigt lediglich einen einfachen WLAN-Router. Diese Geräte gibt es schon ab 15 Euro. Auf dem Router muss nur die Freifunk-Software installiert werden und schon kann man Teil des Freifunk-Netzes werden. Die Freifunk-Software ist mittlerweile so weit entwickelt, dass auch Laien damit klarkommen.

Jede*r Teilnehmer*in im Freifunk-Netz stellt seinen WLAN-Router für den Datentransfer der Anderen zur Verfügung. Im Gegenzug kann er oder sie ebenfalls Daten, wie zum Beispiel Text, Musik und Filme über das interne Freifunk-Netz übertragen. Technisch gesehen handelt es sich bei den Routern nicht um WLAN-Hotspots, wie es das Konzept von kommerziellen Anbietern wie der Telekoma vorsieht. Vielmehr sorgt die eingesetzte Software dafür, dass der Traffic über die WLAN-Router intelligent verteilt wird. Es gibt keine zentralen Rechner, sondern viele gleichberechtigte Router die gemeinsam das Freifunk-Netz bilden.

Viele stellen auch ihren Internetzugang zur Verfügung und ermöglichen dadurch anderen den Zugang zum weltweiten Netz. Für das Problem der Störerhaftung hat die Freifunk-Community auch eine Lösung gefunden. Zunächst einmal ist das Freifunk-Netz so aufgebaut, dass alle Freifunk-Router nur Teil des internen Netzes sind. Was in diesem internen, privaten Netz geschieht geht Außenstehende nichts an. So wie sich ja auch niemand in den Betrieb eines Firmennetzes einzumischen hat. Nach außen – also in Richtung Internet – tritt der eigene Router gar nicht in Erscheinung. Alle Verbindungen ins Internet erfolgen über spezielle Router, für die der Freifunk e.V. verantwortlich ist. Wenn es also zu einer Abmahnung kommt, weil jemand aus dem Freifunk-Netz heraus illegale Dinge gemacht hat, landet diese Abmahnung beim Freifunk-Verein.

Da der Verein keine Strafverfolgung vereiteln will, werden die Daten des- oder derjenigen, die tatsächlich etwas Illegales getan hat auch an die Behörden weiter gegeben – sofern es denn Daten zum Weitergeben gibt. Die jeweiligen Routerbetreiber haben damit aber nichts zu tun. Darüber hinaus hat der Freifunk-Verein aber auch schon Geld gesammelt, um sich gegen etwaige Klagen wehren zu können. Ziel ist es, gerichtlich feststellen zu lassen, dass die Freifunker wie kommerzielle Internet-Provider von der Störerhaftung ausgenommen werden.

Der freie und kostenlose Zugang zum Internet ist für viele schon Grund genug Teil eines freifunk-Netzes zu werden. Es geht aber um mehr. Nämlich darum sich miteinander in freien Netzen verbinden zu können. Um auf der Straße und öffentlichen Plätzen miteinander zu sprechen, brauchen wir keine kommerziellen Anbieter. Um unseren Freunden zu Hause Filme zu zeigen, brauchen wir kein Bezahl-Fernsehen, sei es durch Werbung oder Gebühreneinzug. Statt auf wenige zentrale Anbieter zurück greifen zu müssen, können in freien Netzen die Teilnehmerinnen einfach miteinander kommunizieren, genauso wie im öffentlichem Raum. Teilnehmer haben in diesen freien Netzen die Möglichkeit Dienste zu betreiben und diese anderen anzubieten. Ein derartiger Ansatz steht Monopolstrukturen im Software-, Telekommunikations- oder auch dem Energiesektor diametral gegenüber.

Die Vision der Freifunker ist die Demokratisierung der Kommunikationsmedien durch freie Netzwerke. Die praktische Umsetzung dieser Idee nehmen freifunk-Communities in der ganzen Welt in Angriff. Denn Freifunk gibt es nicht nur in Deutschland. Ganz im Gegenteil. In Spanien oder Griechenland gibt es schon seit Jahren Freifunknetze mit vielen Tausenden von Teilnehmern.

Links

Die Freifunk-Community wächst zur Zeit erfreulich stark. Lästiger Nebeneffekt dabei ist jedoch, dass auch die Webseiten der Freifunker munter vor sich hin wuchern. Deshalb ist es nicht immer ganz einfach die gewünschten Infos zu finden.

 

 

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