Nov 05 1996

Übergewichtig, Ja oder nein?

Von um 13:45 in Historisches

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Im Original von akuehl [AT] free.de am 05.11.1996

Die neusten Vorschungsergebnisse zum Thema:

Die Idealfigur ist nach Ansicht heutiger Ernährungswissenschaftler nicht mehr das Ziel, um gesund zu leben.Ausserdem specken vor allem Frauen nicht aus gesundheitlichen Gründen ab, sondern um sich dem falschen Ideal zu nähern, das auf vielen Titelseiten von Illustrierten vorgeführt wird. Denn das Gewicht vieler Fotomodelle liegt jenseits der Grenze zur Magersucht. Auch die alte Regel vieler Idealgewichtstabellen: Körpergrösse in Zentimetern minus hundert minus zehn Prozent, spukt nach wie vor durch die Köpfe figurbewusster Menschen.

Das Wohlfühlgewicht.

Ernährungswissenschaftler empfehlen seit einiger Zeit das persönliche Wohlfühlgewicht, auch Set-Point genannt: Jeder Mensch hat einen eigenen Gewichtsbereich in der Erbmasse einprogrammiert, den der Körper hartnäckig verteidigt. Dies ist das Gewicht, das man ohne Diäten halten kann.
Vorsicht!

Bei deutlichem Übergewicht ist der Set-Point nur eine Ausrede.
Die wichtigsten Formeln:
Broca-Formel:

Recht einfach, und nicht sehr aussagefähig. Normalgewicht = Körpergrösse in Zentimetern minus hundert.

Erst bei 15 bis 20 Prozent Abweichung wird es bedenklich.
Body-Mass-Index (BMI):

Körpergrösse in Metern zum Quadrat. Gewicht in Kilogramm durch den berechneten Wert. Ist das Ergebniss größer als dreissig, muss dringend Abgespeckt werden.

Liegt der Wert unter 18, sollte man zunehmen.

Zwischen 19 und 25 hat man Normalgewicht.
Waist-to-hip-ratio (WHR):

Taillen- durch Hüftumfang teilen. Ist das Ergebniss bei Männern über 1,0 und bei Frauen über 0,85, so ist der Bauchspeck ein Gesundheitsrisiko.

Abnehmen!
Wann zum Arzt?

Hat man sein persönliches Wohlfühlgewicht oberhald des Nornalgewichtes, sollte man sich dieses regelmässig durch Kontrolle der Blutwerte vom Arzt bestätigen lassen.
Abnehmen-wie?

Die Diäten, die schnellen Erfolg in wenigen Tagen versprechen, sei es als Zeitschriftenbeilagen, oder als käufliche Diäten, sind meistens nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt. Was man sich hier spektakulär abgehungert hat, ist meist innerhalb einer Woche nach Ende der Diaät wieder da.

Umstellung der Ernährung und ein Gewichtsverlust von etwa einen Pfund pro Woche ist normalerweise von dauerhafterem Erfolg und weniger mühsam zu erreichen.

Ernährungberatungen bieten die meisten Krankenkassen für ihre Mitglieder kostenfrei an.

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