Archiv für die 'Freifunk' Kategorie

Dez 04 2019

Freifunk & Meshnets: Dezentrale Informationsnetzwerke

Von in Freifunk

Zu Beginn der Veranstaltung werden wir am Samstag die Interessen der Teilnehmenden klären. Egal ob du einfach einen Router flashen möchtest, mehrere Router per Kabel verbinden willst, dich der Serverbetrieb, das Monitoring oder die Arbeitsorganisation des Freifunk Dortmund interessiert. Wir sind für eure Fragen offen. Darüber hinaus gibt es im Freifunk Dortmund viel zu tun, so dass wir einige Dinge auch ganz praktisch erledigen könnten.

Das Internet – es umgibt uns beinahe überall. Aber wirklich frei und verfügbar für alle Menschen ist es nicht, denn es wird kommerziell betrieben, staatlich kontrolliert und überwacht. Technologische Entwicklungen und Freie Software ermöglichen jedoch Alternativen zu den „großen“ Anbietern. Ein Beispiel freier Netzwerkinfrastruktur ist Freifunk. Hier wird ein Internetzugang per WLAN frei für alle zur Verfügung gestellt. Freifunk-Netze sind selbstorganisierte Mitmach-Netze, und es ist mittlerweile auch für Laien einfach geworden, aktiv zu werden und Freifunk-Router zu betreiben. Diese bringen etwas Freiheit in den Alltag und Netzwerkinfrastruktur in die Hände der Nutzer*innen selbst. Außerdem verbinden sich die Router untereinander (sie bauen ein „Meshnetzwerk“ auf) und ermöglichen so das Wachsen des Freifunk-Netzes in der Nachbarschaft.

Der Kurs soll euer Verständnis ebenso wie euer Mitmachen fördern. Je nach Interesse wird es auch praktisch, indem wir gemeinsam Router mit Freifunk-Software umprogrammieren („flashen“) und uns dann die Funktionsweise selbst anschaulich machen können. Zwecks Nachhaltigkeit des Gelernten kann der befreite Router anschließend auch zu Hause, im Stadtteil, etc. weiterbetrieben werden. Wir versuchen, die technische Einstiegshürde bei diesem Kurs möglichst gering zu halten. Etwas Bereitschaft, sich mit Technik zu beschäftigen, ist aber nützlich für den praktischen Teil.

Termine:
Samstag den 08.02.2020 um 15 Uhr
Sonntag den 09.02.2020, der Beginn wird am 08.02. abgesprochen

Ort:
Langer August, Seminarraum
Braunschweiger Str. 22 44145 Dortmund

Anmeldung: radikale-bildung@riseup.net

Eine Veranstaltung von Schwarzer Ruhr-Uni und WiLaDo.

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Apr 18 2016

Routing in Freifunk-Netzen

Probleme und Lösungsansätze

Wie die Datenpakete von einem Rechner zum Anderen gelangen – das Routing – ist die technische Kernfrage des Internets. Das gilt auch für Freifunk-Netze. Allerdings unterscheiden sich die Bedingungen in Freifunk-Netzen an einigen Stellen von denen im „großen“ Internet. Deshalb lassen sich die Routing-Konzepte, die im Internet zur Anwendung kommen, nicht einfach 1:1 für Freifunk-Netze übernehmen. Wir haben uns die Besonderheiten des Routings in Freifunk-Netzen näher angeschaut.

Der aktuelle Anlass für diese Bemühung ist das „Rauschen“ in Freifunknetzen, in denen – wie hier in Dortmund – B.A.T.M.A.N. als Routingprotokoll eingesetzt wird. Dieses „Rauschen“ bedeutet permanentes Datenaufkommen, das auch ohne Nutzung des Freifunknetzes anfällt, nur um das Routing im Netz aufrecht zu erhalten. Da die Freifunknetze erfreulicherweise größer werden, wächst aber auch das unerfreuliche „Rauschen“, was bis zur Unbenutzbarkeit an DSL-Uplinks mit geringer Bandbreite führen kann, zB in ländlichen Gebieten. Daher haben einige Freifunk-Communities begonnen, ihr Netz in mehrere Teile aufzuspalten. Das ist mit Arbeit verbunden, hilft aber erstmal. Solange, bis die Teile (erfreulicherweise:) größer werden … ein Schelm, wer „Hydra“ dabei denkt.

Vor 10 Jahren hatte der WiLaDo das Freifunkprojekt DUDL mit aufgebaut. In dem damaligen Routing-Konzept war schon eine Lösungsidee enthalten, um das „Rauschen“ zu verhindern, nämlich die Gliederung des Netzes in verschiedene Routingbereiche. Dadurch blieb das in einem WLAN-Mesh unvermeidliche „Rauschen“ auf das WLAN-Mesh beschränkt. Allerdings waren damals nicht die Kräfte und Techniken vorhanden, um das daraus resultierende Problem vollständig zu lösen: das „Fußgängerzonenproblem“.

Das „Rauschen“ im heutigen Freifunk war nun der Anlass, die alte Baustelle noch einmal durchzuackern. Dabei herausgekommen ist ein erstaunlich einfacher Ansatz, der das Skalierungsproblem im Freifunk-Routing vermeiden kann. Dieser Ansatz wird aus einem gründlichen Abklopfen bekannter Routing-Strategien hergeleitet, und mit einem Prototyp konkretisiert.  mehr »

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Jul 04 2015

Gitit – Ein verteiltes Wiki

Vermaschte, autonome Knoten ermöglichen beliebige Verbindungen zwischen allen Beteiligten. Dieses revolutionäre Konzept einer verteilten Kommunikations-Infrastruktur ist der spirituelle Kern des Internet. (S. zB Internet-Archäologie.) Das WWW mit seinen Hyperlinks und verteilter Server-Infrastruktur war die Umsetzung dieses Konzepts auf der Ebene der Inhalte.

Die Freifunk-Initiative ist ein Beitrag zur Umsetzung dieses Konzepts im Sozialen, indem die Infrastrukturen und Inhalte in den Händen derer liegen, die sie schaffen und nutzen – Individuen und ihre communities. Freifunk auf die Routerinfrastruktur zu beschränken wäre eine Amputation des Konzepts – und Freifunk nur ein weiterer Zubringer zu Faxebook & Co.

Um den frommen Worten gute Taten folgen zu lassen, haben wir eine verteilte Wiki-Farm implementiert. Diese ist Teil des Freifunk-Netzes und dank der IPv6-Adressen des Freifunk Rheinland auch global erreichbar. Eine erste praktische Nutzung dieser Infrastruktur ist die Dokumentation der dortmunder Freifunk-Aktivitäten und -Erkenntnisse im ffdo-Wiki.

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Nov 12 2014

Freifunk Dortmund

Von in Freifunk

Es gibt einen neuen Anlauf in Dortmund ein Freifunk-Netz zu etablieren. Beteiligt daran sind bisher der Chaostreff, der PING e.V., einige Piraten, Einzelpersonen und der WiLaDo.

Das Dortmunder Freifunk-Netz wird Teil der Freifunk-Community sein und die vom Freifunk-Rheinland entwickelte Technik nutzen. Wer mitmachen möchte, benötigt lediglich einen einfachen WLAN-Router. Diese Geräte gibt es schon ab 15 Euro. Auf dem Router muss nur die Freifunk-Software installiert werden und schon kann man Teil des Freifunk-Netzes werden. Die Freifunk-Software ist mittlerweile so weit entwickelt, dass auch Laien damit klarkommen.

Jede*r Teilnehmer*in im Freifunk-Netz stellt seinen WLAN-Router für den Datentransfer der Anderen zur Verfügung. Im Gegenzug kann er oder sie ebenfalls Daten, wie zum Beispiel Text, Musik und Filme über das interne Freifunk-Netz übertragen. Technisch gesehen handelt es sich bei den Routern nicht um WLAN-Hotspots, wie es das Konzept von kommerziellen Anbietern wie der Telekoma vorsieht. Vielmehr sorgt die eingesetzte Software dafür, dass der Traffic über die WLAN-Router intelligent verteilt wird. Es gibt keine zentralen Rechner, sondern viele gleichberechtigte Router die gemeinsam das Freifunk-Netz bilden. mehr »

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Jul 08 2013

Präsentation über Richtfunk und Internet

Hier der Vortrag mit Rückblick und Ausblick zum Thema Richtfunk, (freie) Internet-Infrastrukturen und über die Bachelorarbeit.
Dateiinformationen: PDF, 454,5 KB

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Jun 22 2013

Freifunk/DUDL – strukturierte Stichwortliste zum Vortrag am 22.6.2013

1. Einleitung

Der vorangegangene Vortrag [1] beschäftigte sich mit den Möglichkeiten (lizenz)freier Netzwerk-Infrastruktur mit Richtfunk. Diese wurden in der Bachelor-Arbeit [2] konzeptionell und teils sogar experimentell ausgelotet. Das geschah nicht im berühmt-berüchtigten Elfenbeinturm, sondern im Kontext des WiLaDo, der die Erfahrung und Infrastruktur eines realen Providerprojektes (FREE!) dafür verfügbar machen konnte.

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Apr 01 2013

Bachelorarbeit: Internet-Anbindung per Richtfunk

In den letzten Monaten hat ein Informatik-Student der Hochschule Niederrhein bei uns seine Bachelorarbeit geschrieben. Der Titel der Arbeit lautet:

Design und Umsetzung einer verlässlichen Internet-Infrastruktur auf Basis von lizenzfreiem Richtfunk (7,2 MB).

Internet-Anbindung per Funk ist ja schon länger und immer wieder mal ein Thema im WiLaDo. Zwei Richtfunkstrecken funktionieren auch schon seit längerem stabil. Durch die Bachelorarbeit ist nun neuer Schwung in die Sache gekommen.

Die in der Arbeit entwickelten Konzepte können dazu genutzt werden, BenutzerInnen aus der Dortmunder Nordstadt mit dem WiLaDo oder untereinander zu verbinden. Und der WiLaDo könnte Zugang zu anderen Netzwerken und damit auch weitere Internet-Anbindungen erhalten.

Da wir ein eigenständiges autonomes System betreiben, benötigen wir mindestens 2 voneinander unabhängige Internet-Anbindungen. Das erhöht die Verfügbarkeit, kostet den WiLa jedoch eine Menge Geld. Unser Ziel ist es eine dieser Internet-Anbindungen durch eine Funkstrecke zu ersetzen.

Im Rahmen der Bachelor-Arbeit konnte dies jedoch noch nicht realisiert werden. Das Wetter war einfach nicht dafür geeignet auf irgendwelchen Dächern ‚rumzuturnen und Richtfunk-Antennen aufzustellen. Aber wir sind zuversichtlich, dass es im Laufe des Frühjahrs damit weitergeht. Die Bachelorarbeit hat eine Menge Einsatz bedeutet, aber allen Beteiligten auch viele neue Erkentnisse gebracht und nicht zuletzt Spaß gemacht. Wer sich dafür interessiert, eine Bachelorarbeit o.ä. im WiLa zu schreiben, möge sich einfach mal melden.

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